Venedig 2018

Sonne, Meer und aufgestellte Polohemdkragen. Gelato, Pasta und das Festivalzentrum der Internationalen Filmfestspiele Venedig mit seinem knallroten Container, der auf der ehemaligen Mafia-Baugrube steht, die einst ausgehoben wurde, um ein neues Zentrum zu bauen, dann aber voller illegalem Asbest war. Jetzt ist ein Rasen drüber. Problem gelöst. Drüber das Container-Kino. Alles gut. Alles ist wie immer.

Außer, dass sich nichts dieses Jahr so richtig „wie immer“ anfühlt. Genau das zeichnet ja schon das gesamte Jahr 2018 aus. Es ist ein Umbruch, ein Aufbruchsjahr in jedweder Hinsicht und das macht auch nicht vor Kunst und Kultur und großen A-Festivals halt. In Cannes spürte man es schon mächtig brodeln, brach er sich hier und da schon den Weg. In Venedig ist er nun ausgebrochen: der Kulturkampf. Gekämpft wird im Dunkeln des Kinos, aber auch draußen im Hellen. Und ein ums andere Mal fallen diese zwei Welten auch zusammen.